Tönen

Das Humane Ressourcen Konzept I

Liebe, sehr geehrte AbonnentInnen, liebe Freunde!

Wie versprochen werde ich mich in nächster Zeit mit dem Projekt von mir beschäftigen, welches das Ziel hat, die Selbstheilungskräfte und das Immunsystem zu stärken, um auch gegebenenfalls gegenüber diesen Virus-Angriffen etwas anderes als die Mittel und Macht der Naturwissenschaften in der Hand zu haben. Ich begann mich vor zwei Jahren damit zu beschäftigen und nannte es:

Das Humane Ressourcen Konzept

Nach fast 50 Jahren der Lehre an Schulen, Hochschulen und Universitäten ist der Sisyphos in meinem Tun nicht kleiner geworden, wohl eher größer. Die Welt heute, soweit ich an ihr teilnehme, ist nicht geprägt von Musik und Geist. Das was heute allgemein so als Musik bezeichnet wird, würde ich nicht so nennen, und dass die KI, die sogenannte Künstliche Intelligenz ohne Geist funktioniert, zeigt dass derselbe auch nicht mehr verbreitet ist.

Dabei mische ich mich immer ein, wo es mir nur möglich ist. Als ich im Netz las, dass der Ministerpräsident Söder eine Expertengruppe einberufen hatte, wandte ich mich an sein Büro und erläuterte der freundlichen Dame der CSU, dass ich und meine Berufsgruppe dort fehlen würden und ich gerne eine Einladung dazu hätte. Natürlich hörte ich nichts mehr davon, dabei wäre es sehr sinnvoll gewesen, dieses Thema aus einer ganz anderen Sicht bzw. dem Hören zu bedenken.

Tönen

Schließlich sind Musiker in der Lage, sich mit Dissonanzen auseinanderzusetzen und lernen schon von Anfang an, wie man mit dem Thema Konsonanz und Dissonanz umzugehen hat.

Und der Virus ist nichts anderes als eine Dissonanz in unserem Musica-Humana-System, auch hier geht es primär um Schwingungen, um komplexe, einfache und auch komplizierte dazu. Das ist die Basis und ohne sie zu verstehen, sollte man nicht anfangen, Entscheidungen in diesem Ausmaß zu treffen. So wird es Zeit, sich zu positionieren, und es muss heute massiver und radikaler sein, es reicht nicht mehr dem Schwachsinn die Stirn zu bieten oder die Idioten zu ignorieren.


Alles ist Musik

Kommen wir zum Thema. Ein Dilemma ist, dass ich hier alles in Schrift und Sprache und das auch nur zweidimensional darstellen kann. Musik und alles Tönende ist aber immer mehr als die einzelne Dimension. Immer mehr als drei oder vier Dimensionen und deshalb denken viele Musiker, dass alles, wirklich alles in dieser Welt Musik ist. John Cage lebte dies. (Lesen Sie bitte noch einmal den Newsletter 79 durch, dort steht dies alles ausführlich entwickelt.)

Entscheidend für mich ist, dass immer alle Teile eines solchen Musikalisch-Gedachten gleichzeitig existieren, gleichzeitig tätig sind, gleichzeitig arbeiten, gleichzeitig in ihrer Sinnfälligkeit unsere Existenz, unsere Entscheidungen, unsere Gefühle, unser Tun bestimmen und es im Grunde völlig sinnlos ist, zu entscheiden, dass man nur einen dieser Teile bedenkt. Das mag verdammt schwierig klingen, ist aber verstehbar und das werde ich Ihnen zeigen und mit Ihnen üben.

Tönen

Melodie und Harmonie, Rhythmus und Logos

Im alten Griechenland bestand die Musik primär aus vier Teilen: der Melodie, der Harmonie, dem Rhythmus und dem Logos, also dem Linearen, der melodischen einstimmigen Bewegung, der Harmonie, dem vertikalen und linearen Zusammenklang, dem Rhythmus, der geordneten Zeit und dem Logos, den Gesetzen der Sprache.

Ich bin überzeugt, dass Sie, die Leser dieser Zeilen meistens genau so eine Musik hören, die nach diesen Prinzipien gebaut ist. Den ersten Teil, der Melodie, dem Melos, dem für jeden singbare, alleine für sich und mit anderen zu singende, etwas das eine Ton-Art besitzt, ist das zunächst Wichtigste, da jeder singen, nachsingen, frei singen kann, ohne dass er dafür vorher ausgebildet worden ist. Die Harmonie, das Zusammenklingen von Tönen, Harmonien, die primär konsonant, das heißt wohlklingend sind, folgte. Alles wird immer Rhythmus, zum Puls, der Grundlage unserer Gesundheit und schließlich gibt es die Sprache, die den Logos, die verstehbare Logik, den Inhalt oder Gehalt übernimmt, Verständnis und Wohlklang der sprachlichen Äußerungen bildet.

Als Musiker bin ich und sind Sie als menschliche Wesen in der Lage, bis zu acht, und heute kann ich sagen bis zu zwölf Dinge gleichzeitig zu denken, zu fühlen, zu tun. Vielleicht, wahrscheinlich oder sicher sind es noch viel mehr Bereiche, die an unserem Handeln, unserem Fühlen, unserem Sehen und Hören, unserem Riechen, unserem Berühren beteiligt sind, die wir auf verschiedenen Ebenen einsetzen und die unsere Entscheidungen, unsere Gefühle, unsere Stimmungen beeinflussen.


Komplexität der Sinne

Sie werden sich überlegen, ob das bewusst oder unbewusst stattfindet, wobei das nicht wichtig ist, das sind nur Erfindungen um ein wenig etwas zu verstehen, was hier abläuft. Ich sage Ihnen, dass Ihr Denken ihre Sinne aktiviert und dies nach den komplexen Regeln dieser Sinne umsetzt. Ich nehme ein einfaches Beispiel. Stellen Sie sich vor, wir beide singen zusammen entweder Imagine von den Beatles, das Schlaflied Der Mond ist aufgegangen, We are the Champions von Queen oder was immer sie mögen. Beobachten Sie einmal, was geschieht, wenn sie diese Namen lesen.


Sie hören schon beim Lesen die Musik dieser Lieder, dieser Songs. Das, was geschieht, machen Ihre Sinne.

Der Ton, der Atem, das Singen

Das Erste, was wir Menschen in diese Welt bringen, nachdem wir geboren worden sind, ist, neben unserer physischen Gestalt, der Ton, der Klang, dieses per-son, so klinge ich (son bedeutet im Französischen Klang). Wir tönen in unser Leben hinein, ohne Sprache, nur mit einem Laut öffnen wir unser Dasein, unser hier ins Leben getreten sein. Der Ton ist unsere erste Verlautbarung. Was für ein Ereignis. Noch weitgehend selbst nicht lebensfähig, jedoch lebensnotwendig tönen wir, spüren wir in diesem Tönen unsere Existenz in unserem Leib, in unserem Hiersein.

Wie er klingt dieser Ton, wie ich ihn gedacht habe, er wurde von unserem Geist geschaffen, von unserem unterbewussten Geist, aus unserem Leib heraus, es artikulierte sich unsere Seele, unser „Hier bin ich“ war ein Klang, wurde als solcher gehört. Und die Erinnerung hieran sollten Sie jeden Morgen üben. Wachen Sie auf und singen sie, drücken Sie nicht auf den Radioweckerknopf, sondern hören Sie in sich ihren Klang. Das ist die erste Übung der eigenen Selbstheilungskräfte, die Verbindung zum Immunsystem.

Morgens aufwachen und beginnen zu klingen, selbst zu tönen, knüpft an unser archaisches Sein, an unseren Beginn an. An den Teil, der uns ausmacht. Was für ein großartiger Moment morgens zu tönen und anzuknüpfen an die vielen Beginne täglich im Zyklus des Verlassens der Nacht, die Dämmerung hinter uns beginnen wir zu tönen. Spüren Sie ihn, wie er durch den ganzen Körper vibriert, resoniert.

Tönen

Was ist es, dieser Ton, sind es, diese Töne, die hier aus mir herauskommen?


Das Klingen der Luft

Vor dem Ton steht der Atem, ohne den es nichts gibt. Der Atem ist immer mit dem Ton verbunden, er ist das klingende Ausgehauchte, das Ausgeatmete, das aus sich heraus. Es ist die Bewegung der Luft die sich hier als Klang ereignet, als das Tönen an sich. Atem und Ton gehören zusammen, ohne Atem kein Ton. Wie immer ist jedes Ding, das Phänomen, jedes Ereignis mit dem Atem, einem Klang, einem Ein- und Ausatmen und anschließendem Tönen verbunden, ist Teil dieser Verbindung. Richtig und gut atmen zu lernen und dann zu können, ist enorm wichtig. Ich bat meine Frau, ihres Zeichens Sängerin, einen kleinen Film-Kurs über das Atmen zu erstellen.

Hier ist er:

 

So viel für heute. Im nächsten Newsletter will ich Ihnen einige Übungen zum Singen vorstellen.

Bis dahin,
Herzliche Grüße

Ihr Klaus Fessmann