Vom Licht der Erkenntnis

Vor zehn Jahren schrieb ich das erste Buch über die KlangSteine. Erschienen beim Südwest-Verlag kam es damals gut an. Alleine nach dem Auftritt beim Kölner Treff wurden über 10.000 Exemplare davon verkauft.

Es war das erste Buch über KlangSteine. Masaru Emoto schrieb das Vorwort, Fried Dähn stellte eine wunderbare CD mit der Musik, die wir bis dahin aus den Steinen entwickelt hatten, zusammen, die dem Buch beiliegt.

Klangsteine

“KlangSteine: Begegnung mit dem ewigen Gedächtnis der Erde” war die erste Bestandsaufnahme meiner Beschäftigung mit der Musik der Steine.

Der Verlag wollte damals, dass ich am Ende des Buches eine Anleitung über das Spielen verfasse. Ich versuchte mich daran, aber es gelang mir nicht.

Heute weiß ich warum. Über das KlangStein-Spielen kann man nicht einfach wie in einer Art Rezeptblock schreiben!

KlangStein-Spielen kann zwar jedermann lernen, die Beschäftigung mit dem Stein findet aber jenseits der Rezeptblockebenen statt und benötigt immer einen Menschen als Partner.

Deshalb dauerte es zehn Jahre bis nun das erste der beiden Übungs-/Handbücher über das KlangStein-Spielen mit dem Titel Ohrenlicht I vorliegt.

Es ist nun druckfertig und ein herrliches Buch geworden, auf das ich unendlich stolz bin.

Klangsteine

Ein Vorwort über das voraustönende Innere öffnet das Thema, danach folgen vier Kapitel mit einer jeweils folgenden Übungseinheit.

In diesen Übungseinheiten habe ich mich intensiv bemüht, eine Sprache zu finden, die jedem Leser klar werden lässt, was dieses Spielen bedeutet, wie wichtig und völlig unentbehrlich es für jeden Menschen ist.

Es entstanden hunderte von Fotos, mit denen man das Erfahrene, das Gespürte nachfühlen, nacherleben kann oder einfach Lust und Freude auf dieses Tun bekommt.

Klangsteine

Ich nannte es Ohrenlicht I, womit es einen Zyklus von inzwischen schon drei weiteren geschriebenen Ohrenlicht-Büchern öffnet.

Das zweite ist die Vertiefung des ersten Handbuchs, das dritte das Therapiebuch und das vierte das Kompositionsbuch.

Sie sind alle schon geschrieben. Trotzdem überarbeite ich sie fast täglich, füge dieses hinzu, nehme jenes weg, um am Schluss alles Unwesentliche ausgeklammert und alles Wesentliche vor mir zu haben.

Der Begriff “Ohrenlicht” stammt aus dem alten China und meint dass, im Ohr ein Licht der Erkenntnis, der Erleuchtung angeht, wenn der Stein zu tönen beginnt.

Ich fand ihn vor einiger Zeit wieder im chinesischen Buch „Das Geheimnis der Goldenen Blüte“. In diesem steht folgendes geschrieben:

„Da nun Herz und Atem voneinander abhängen, so muss man den Kreislauf des Lichts vereinigen mit dem Rhythmisieren des Atems. Dazu bedarf es vor allem des Ohrenlichts. Es gibt ein Augenlicht und ein Ohrenlicht. Das Augenlicht ist das vereinigte Licht der Sonne und des Mondes draußen. Das Ohrenlicht ist der vereinigte Same der Sonne und des Mondes drinnen. Der Same ist also das Licht in kristallisierter Form. Beides hat denselben Ursprung und unterscheidet sich nur durch den Namen. Darum ist Verständnis (Ohr) und Klarheit (Auge) gemeinsam ein und dasselbe wirkende Licht.“

Sehen und Hören ist das, was ich seit frühester Kindheit im Klavierspielen lernte. Die Musik sehend zu hören, Noten zu lesen und innerlich alles zu hören, zu fühlen und zu verstehen.

Diese beiden Sinne zu schulen fand ich dann im Studium der indischen Musik mit dem 5-fachen Leben wieder:

Zunächst dem wertfreien observing.
Danach dem wertfreien listening.
Diesem schließt sich das learning, das Verstehen der Sinne, an.
Dann folgt das practising, das Üben, Üben, Üben und in die Welt hinausgehen, um zu spielen.
Und schließlich das fünfte Leben, dem sich aus dieser Welt Hinausspielens in die höheren Ebenen des Seins.

Mit den Steinen öffneten sich meine Hände, die Sinneswahrnehmung der Fingerspitzen eines klassischen Musikers erhielten eine völlig neue Dimension.

Sämtliche Teile meiner Hand wurden in ihrer jeweiligen Qualität zu einem Verbindungsglied zum Klang im Stein. Nur dadurch, durch ihre Struktur, ihre Physiognomie ist es möglich, sich diesen Klängen zu nähern, sie zu finden, ihre Bedingungen zu spüren.

KlangStein-Spielen ist mehr als nur ein Instrument zu bedienen und von diesem zu verlangen, so zu tönen wie man es selbst gerne hätte. Es wurde nicht von mir oder irgendjemand anderem „er“- funden und auch nicht „ge“-funden.

Dafür sprachliche Worte zu finden ist immer noch eine Herausforderung.

Doch das war auch das Buch Ohrenlicht I – eine permanente Herausforderung, Worte und Wortverbindungen zu finden, um über etwas zu schreiben, was eigentlich in anderen Sinnen zu „verstehen“ ist.

Im Vorwort schrieb ich:

„Das hier vorliegende, für mich mehr tönende als geschriebene Manuskript ist immer wieder in Bruchstücken sichtbar, wenn der Bauch des Steins sich öffnet. Wenn er seine Schönheit der Linien und Farben, die er unter der meist rauen Hülle verbirgt und als sein Wissen hütet, dem Sehen preisgibt. Diese Zeichen sehen zu lernen, erkennen zu lernen was sie sind, wie sie tönen, ist eines der Themen dieses Buches.“

Ich plane, dieses Jahr dem Miteinander-Spielen, mit den Steinen und den Menschen, zu widmen. Wieder viele Menschen mehr partnerschaftlich in diese Welt zu begleiten, hin zu führen, um zu finden, wo der Klang im Stein ist und wo er wie in der eigenen Musica Humana räsoniert.

Das ist Leben.

Klangsteine

Ich habe wieder die KlangStein-Akademie zurück ins Leben geholt. Nun haben wir begonnen, auf unserer Website eine Plattform zu installieren, auf der wir unser Hand-Werkliches Klang-Finden und Musik-Gestalten in Form von Kursen und Bildungsprogrammen darlegen und anbieten.

Jeder kann sich hier anmelden. Fragen beantworte ich persönlich immer sehr gerne.

Näheres auch auf Anfrage – ganz wie es sich für eine Akademie gehört.