Gleich wie man denkt
„Gleich wie man denkt, woher man kommt, was man anhat, wie man riecht, wie man aussieht – solange man zusammen Musik macht und die Schwelle vom Konsumieren zum Selbermachen überwunden ist, ändern sich die Spielregeln im Miteinander. Man lernt, den anderen zu begreifen, ohne ihn verstehen zu müssen, über die Klänge, die Rhythmen, die Harmonien, die Melodien, die Bewegung den Weg zu sich und zu den anderen zu finden. Um mit allen Sinnen sinnvoll leben zu lernen.“
Das ist ReSonanz & AkzepTanz. So habe ich es im Vorwort des Buches zu diesem Projekt geschrieben.
Wenn diese Ansprüche, die wir in Essen-Katernberg und seitdem in vielen weiteren Schulen in der Republik erarbeitet und durchgeführt haben, sich auch im weiteren Leben durchsetzen würden, wäre in dieser Republik einiges anders – und nicht nur dort.
Was man von der Musik lernen kann
Musik hat, und das beweist dieses Projekt nachdrücklich, in einer Schule, einer Bildungsstätte als Hauptfach eingeführt zu werden.
Hier lernt man alles: Kooperation untereinander, den Rhythmus, die Zyklen des Lebens, das harmonische Denken, welches das Zusammen-Leben erst ermöglicht, das Rechnen im Puls der Zeit, das Tönen und Klingen der Musicae im Weltall und hier unten, Physik, Mathematik, Sprachen und vor allem: das ehrliche und verantwortungsvolle miteinander Umgehen – den anderen zu respektieren, zu akzeptieren.
Ethik nennt man dies, vielleicht auch noch Moral.
Die Verwirklichung von etwas Großem
“Idealist!”, werden die meisten jetzt sagen. “Utopist, unterbelehrbarer Weltverbesserer! Nicht zu realisieren!” Und so weiter.
Wenn ich als Idealist humane Ideale habe, an die ich glaube und die ich umsetze, dann bin ich ein solcher. Utopien sind unter allen Umständen immer notwendig, sonst wird es nichts mit einer Zukunft dieses Planeten. Und dass ich die Welt verbessern möchte, ist mein täglicher Alltag.
Und mein Medium ist die Musik – mit all ihren Facetten und Möglichkeiten.
Dass ich als Autor und Erfinder dieses Konzeptes begeistert und überzeugt davon bin, ist logisch. Es gelang mir und später dann uns, einem Team von MitarbeiterInnen, etwas Neues und Groß- artiges zu schaffen, welches die Jury des Echo-Klassik zu solchen Pressemitteilungen veranlasst:
„R&A ist sowohl ein Spiel- und Lernprojekt als auch ein Integrations- und Toleranzprojekt. Es wurde als völlig neue Form der Musik- und Kulturvermitllung für Schulen entwickelt. Die Kinder sollen dabei die Erfahrung machen, dass der spielerische Umgang mit Bewegung, Rhythmus und Musik weit über den schulischen Kontext hinaus geht, und dass sich daraus ganz allgemein lebenstaugliche Entwicklungen ableiten lassen. R&A ist ein im deutschsprachigen Raum einzigartiges Projekt, das in erheblichem Ausmaß gewaltpräventive Aspekte in sich trägt und Möglichkeiten eröffnet, sich in eskalierenden Prozessen in wechselseitigem Respekt voreinander als Mitglieder einer Gruppe oder Gesellschaft zu bewegen.“
Die musikalische Ehrlichkeit
Würde dieses Konzept flächendeckend umgesetzt, dann würden sich die Nachrichten im Netz anders anhören. Niemand würde, wie ich es letzte Woche erlebte, einem Herrn glauben, der dort stolz den Verkauf einer staatlichen Bank für 1 Milliarde bekannt gab, aber nicht erwähnt, dass dieselbe mit 64 Milliarden Schulden belastet ist, die jetzt nicht er, sondern wir, die Bevölkerung, zu bezahlen haben.
Jeder, der hören gelernt hat, richtiges, musikalisches Zu- und Hin-Hören, würde hören, wie das klingt und dies auch sofort verstehen.
Und auch einer unserer R&A-erfahrenen Schüler würde sofort hören, dass hier etwas überhaupt nicht stimmt.
Meine indischen Musikfreunde erklärten mir vor langem beim gemeinsamen Spielen, dass Sprache eigentlich meistens lügen würde, Musik dagegen nie. Meine Lebenserfahrungen zeigen mir, dass sie durchaus Recht haben.
Messbare Erfolge
Wir haben in Essen-Katernberg den Schülern über Bewegung und Tanz mit Musik das Rückwärtslaufen beigebracht. Dadurch konnten sie plötzlich im Rechnen subtrahieren und wie der kleine türkische Junge aus der dritten Klasse erzählte:
„Ich erinnere mich am liebsten daran, wie wir mit Klatschen und Schnipsen den Rhythmus gemacht haben. Es wird dir ganz warm, und du kannst besser rechnen. Ich mache jetzt Kopfrechnen mit Rhythmus“.
Wir sind stolz darauf, mit unserem Projekt wesentlich dazu beigetragen zu haben, dass 37 Kinder aus neun Nationen zu toleranten Persönlichkeiten heranwuchsen und, dass dies an einer Grundschule mit einem Migrationsanteil von 85 Prozent Integration gelingen konnte.
Von der Harmonie
„Die Musik beruht auf der Harmonie zwischen Himmel und Erde, auf der Übereinstimmung des Trüben und Lichten. Das, woraus alle Wesen entstehen und ihren Ursprung haben, ist das große Eine; wodurch sie sich bilden und vollenden, ist die Zweiheit des Dunkeln und Lichten. Sobald Keime sich zu regen beginnen, gerinnen sie zu einer Form. Die körperliche Gestalt ist innerhalb der Welt des Raumes, und alles Räumliche hat einen Laut. Der Ton entsteht aus der Harmonie. Die Harmonie entsteht aus der Übereinstimmung. Harmonie und Übereinstimmung sind die Wurzeln, aus denen die Musik, die die alten Könige festsetzten, entstand.“
(Aus: Frühling und Herbst des Lü Bu We (Lü Schi Tsch`un Tsiu).
Es wird seit langem Zeit, dass wir dies wieder in unser Leben zurückholen. Dieses Mal sicher ohne die Alten Könige, aber aus diesem Denken des Alten China heraus.
Sie können die Prinzipien dieses Konzeptes erlernen! Fort- und Weiterbildungen mit dem Konzept werden, unter der Leitung von Mag. Judith Fellner und Prof. Petra Sachsenheimer an der IB-Hochschule Berlin unter dem Präsidenten Prof. Dr. C. Trumpp gelehrt.
Wenn Sie sich dafür interessieren, wenden Sie sich bitte an folgende Adresse:
IB-Hochschule Berlin
Gerichtstr. 27, 13347 Berlin
Tel: + 49 30 2 59 30 92 20
Fax: + 49 30 2 52 92 09 29
www.ib-hochschule.de
www.ib-med-akademie.de
Stichwort: ReSonanz & AkzepTanz.
Selbstverständlich stehe auch ich immer für Informationen, auch als Vortragender, zur Verfügung.